15 Modelle und Beispiele für hybrides Arbeiten

Modelle für hybrides Arbeiten: Beispiele aus Deutschland
Übersicht: Hybride Arbeitsmodelle im Vergleich
Hybrides Arbeiten lässt sich auf viele Arten umsetzen. Je nach Unternehmensgröße, Aufgabenstruktur und Teamkultur eignen sich unterschiedliche Modelle. Die folgende Übersicht zeigt bewährte Hybridmodelle, ihre Eigenschaften sowie typische Einsatzbereiche.
1. 3:2-Modell
Beschreibung:
Mitarbeiter arbeiten jeweils an drei Tagen im Büro und an zwei Tagen remote. Die Verteilung ist entweder unternehmensweit einheitlich oder teamweise geregelt.
Vorteile:
Klare Struktur mit hoher Akzeptanz. Lässt sich gut mit Desk-Sharing-Konzepten kombinieren.
Mögliche Nachteile:
Wenig Gestaltungsspielraum für jeden Einzelnen und komplizierter bei Teilzeit.
2. Feste Präsenztage
Beschreibung:
Bestimmte Wochentage sind für alle als Büropräsenz vorgesehen, etwa Dienstag bis Donnerstag. An den übrigen Tagen ist Remote-Arbeit üblich.
Vorteile:
Stärkt das Teamgefühl und erleichtert Abstimmungen, da klar ist, wann jeder zu erreichen ist.
Mögliche Nachteile:
Führt zu Spitzenbelastung in der Büroauslastung, sodass für jeden ein eigener Arbeitsplatz vorgehalten werden muss. Das Modell ist aus Sicht der Angestellten sehr starr.
3. Teamrotation / Kohortenmodell
Beschreibung:
Mitarbeiter oder Teams arbeiten abwechselnd im Büro. Zum Beispiel Woche A Team 1, Woche B Team 2. Die Gruppen sind fix.
Vorteile:
Sehr effiziente und planbare Nutzung der Bürokapazitäten.
Mögliche Nachteile:
Komplex in der Organisation, Zusammenarbeit zwischen den wechselnden Teams erschwert.
4. Freie Wahl mit Rahmenbedingungen
Beschreibung:
Beschäftigte entscheiden selbst, wann sie ins Büro kommen, innerhalb eines vereinbarten Rahmens, zum Beispiel 4 Tage im Monat, mit Buchungspflicht.
Vorteile:
Hohe Eigenverantwortung, hohe Zufriedenheit, ideal bei gut funktionierenden Teams. Das Anwesenheitsverhalten wird mit der Zeit vorhersehbar und dadurch planbar.
Mögliche Nachteile:
Erfordert Buchungssysteme sowie Vertrauen in die Eigenverantwortung jedes Einzelnen.
5. Remote-first
Beschreibung:
Die Arbeit erfolgt vorrangig remote. Das Büro wird optional bereitgestellt, vorrangig für Meetings oder individuelle Nutzung.
Vorteile:
Hohe Ortsunabhängigkeit, Zugang zu globalem Talentpool, geringe Fixkosten fürs Büro.
Mögliche Nachteile:
Gefahr der Entkopplung vom Unternehmen, soziale Isolation, erschwerte Führung.
6. Office-first mit Homeoffice-Kontingent
Beschreibung:
Das Büro dient als Standard-Arbeitsplatz, mit zum Beispiel einem Tag pro Woche Homeoffice.
Vorteile:
Einfach umsetzbar, geringe technische und organisatorische Hürden, gut steuerbar.
Mögliche Nachteile:
Geringer Gestaltungsspielraum für Angestellte, kann als Kontrollsignal wahrgenommen werden, kulturell für viele Arbeitnehmer nicht mehr zeitgemäß.
7. Projektbezogene Präsenz
Beschreibung:
Der Arbeitsort wird projektbezogen festgelegt, zum Beispiel für ein Kickoff als Event im Büro. Die Umsetzung erfolgt anschließend remote und die Reviews erfolgen an Präsenztagen.
Vorteile:
Anpassbar an Projektphasen, gute Balance zwischen Zusammenarbeit und Fokusphasen.
Mögliche Nachteile:
Hoher Koordinationsaufwand, kann bei vielen parallelen Projekten unübersichtlich werden.
8. Hybrid-Schichtmodell
Beschreibung:
Teams arbeiten in festen Schichten, zum Beispiel vormittags im Büro, nachmittags dann remote oder wöchentlich wechselnd.
Vorteile:
Klare Planung, kontinuierliche Abdeckung, oft gut kombinierbar mit betrieblichen Notwendigkeiten.
Mögliche Nachteile:
Eingeschränkter Entscheidungsfreiraum, komplexe Schichtplanung, höhere Anforderungen an IT und Infrastruktur.
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Beispiele für Unternehmen mit hybriden Arbeitsmodellen
Viele Unternehmen aus dem Mittelstand sowie Konzerne haben eigene Modelle für hybrides Arbeiten entwickelt, immer angepasst an Teamgröße, Aufgabentyp und Standortstruktur.
- Taxfix: Das Berliner FinTech ermöglicht Mitarbeitern bis zu sechs Wochen im Jahr ortsunabhängiges Arbeiten, auch aus dem Ausland. Innerhalb Deutschlands entscheiden Teams eigenverantwortlich, wie sie Büro- und Remotezeiten kombinieren. Die Abstimmung erfolgt teamintern.
- Urban Sports Club: Hier gilt ein Standard für hybrides Arbeiten: 50 % Büro, 50 % Remote. Zusätzlich bietet das Unternehmen bis zu vier Monate standortunabhängiges Arbeiten in Europa an.
- Kaufland: In den Verwaltungsbereichen von Kaufland sind hybride Arbeitsmodelle inzwischen etabliert. Büroanwesenheit und mobiles Arbeiten werden situationsabhängig kombiniert.
- Cisco Österreich: Cisco Österreich spricht sich öffentlich für hybride Arbeitsformen aus, im eigenen Unternehmen und auch im gesellschaftlichen Wandel. In einer aktuellen Erhebung wurden 43 % der Beschäftigten in Österreich als überzeugte Anhänger hybrider Arbeit identifiziert.
- SAP: Mitarbeiter bei SAP entscheiden gemeinsam mit ihrem Team, wie oft sie ins Büro kommen. Es gibt keine allgemeingültige Vorgabe, sondern eine freie Gestaltung im Rahmen eines globalen Hybridprogramms. Die physische Anwesenheit richtet sich nach Aufgaben und Zusammenarbeitserfordernissen.
- Allianz: Bei der Allianz ist hybrides Arbeiten in einer verbindlichen Betriebsvereinbarung geregelt: Bis zu 60 % der Arbeitszeit darf remote erfolgen. Die genaue Ausgestaltung liegt bei den Teams.
- Siemens: Bereits seit 2020 erlaubt Siemens in vielen Bereichen bis zu drei Tage mobiles Arbeiten pro Woche. Der Wechsel zwischen Büro und Remote erfolgt auf Basis von Vertrauen und im Dialog mit Führungskräften.
Tipp: Hier findest du Erfolgsgeschichten von Unternehmen, die hybrid mit PULT arbeiten.
Wie finde ich das passende hybride Modell für mein Team?
Das richtige hybride Modell sollte die Interessen deines Unternehmens und die der Angestellten zusammenbringen. Die wichtigsten Punkte, die es für diese Übereinstimmung zu klären gilt, sind die Planbarkeit, der Teamzusammenhalt, sicher ablaufende Prozesse, die Autonomie der Angestellten sowie deren Entscheidungsfreiheiten und ein gutes Umfeld für konzentriertes Arbeiten.
1. Verhalten beobachten, nicht vermuten
Bevor du Regeln für ein hybrides Modell aufstellst, sieh dir an, wie dein Team heute schon arbeitet. Falls ihr aktuell in einem sehr freien Modell arbeitet, wirst du überrascht sein, wie deutlich sich dennoch bestimmte Muster zeigen.
Das geht mit PULT Presence ganz einfach, da die Anwesenheit der Mitarbeiter im Büro erfasst wird, sobald sich eines ihrer Geräte mit dem Unternehmens-WLAN verbindet. Das heißt: Kein Mehraufwand für die Kollegen, aber für dich entsteht ein reales Abbild davon, wie sich dein Team tatsächlich verhält. Daraus lernst du bereits viel über deren Wünsche.
2. Gespräche führen, Meinung der Mitarbeiter einholen
Ergänze die Messungen durch Workshops und Mitarbeiterbefragungen. Erarbeite gemeinsam mit deinem Team, was zum konzentrierten Arbeiten gebraucht wird, was für eine gute Abstimmung untereinander nötig ist und wie eine ideale Arbeitswoche aussieht. Aus diesen Antworten entstehen nach und nach Kriterien für euer hybrides Modell.
3. Modell wählen und Strukturen aufbauen
Aus der Kombination aus Daten, den Meinungen und den Kriterien kannst du ableiten, wie euer gut funktionierendes hybrides Modell aussehen wird.
In PULT kannst du das Anwesenheitsverhalten deines Teams nach der verbindlichen Einführung eures Modells beobachten. Die integrierte Funktion für Mitarbeiterfeedback ermöglicht es dir, unkompliziert die Meinungen der Kollegen einzuholen.
An den Auslastungsdaten siehst du, wie gut euer Modell funktioniert. Du siehst, welche Strukturen häufig genutzt werden: Bestimmte Arbeitsplätze, Ausstattungen, Räume und Zonen. Du siehst auch, was nicht nötig ist, zurückgebaut und einem stärker genutzten Zweck zugeführt werden kann.
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Beispiele für hybrides Arbeiten – Häufige Fragen und Antworten
Wie finde ich heraus, welches hybride Arbeitsmodell zu meinem Unternehmen passt?
Beobachte zuerst, wie deine Teams aktuell arbeiten, welche Wochentage sie für die Arbeit im Büro bevorzugen und welche Räume gerne genutzt werden. Kombiniere das mit Feedbackrunden oder Workshops, um Wünsche und Arbeitsbedarfe abzugleichen. So entsteht ein Modell, das aus eurer Arbeitsrealität heraus entsteht.
Welche Fehler machen Unternehmen bei der Einführung hybrider Modelle?
Zu den häufigsten Fehlern zählen: Regeln, die nicht auf das reale Verhalten der Mitarbeiter eingehen, ungerechte oder willkürlich erscheinende Erwartungen an die Präsenz im Büro, schlechte IT-Ausstattung und fehlende Rückzugsräume im Büro.
Wie lässt sich verhindern, dass das Büro leer steht?
Büros werden genutzt, wenn sie einladend eingerichtet sind und der Arbeit im Homeoffice gegenüber Vorteile bieten. Rückzugsorte, Zonen für Zusammenarbeit und Präsenztage mit einem inneren Wert erhöhen den Wert der Büros. Daten zur Auslastung helfen dir, das Raumangebot an die echte Nutzung anzupassen.
Wie verändert hybrides Arbeiten die Unternehmenskultur?
Es verschiebt den Fokus weg von Präsenzpflicht hin zu Ergebnisorientierung. Gleichzeitig braucht es neue Rituale und verbindliche Kommunikation, um Zusammenhalt und Identifikation aufrechtzuerhalten. Die Kultur muss auch hybrid aktiv gestaltet werden.
Ein neues hybrides Arbeitsplatzerlebnis steht vor der Tür. Fangen Sie jetzt an. 🎉